Die für Kryptowährungsinvestitionen erforderlichen Steuerberechnungen erhöhen die Komplexität Ihrer Steuererklärung und führen häufig dazu, dass Steuerzahler bei der Einreichung Fehler machen.
Für Benutzer von Kryptowährungen, die mehrere Börsen oder Wallets nutzen, ist es wichtig zu verstehen, wie der IRS die Kostenbasiszuweisung handhabt. Es kann schnell verwirrend werden.
Miles Fuller ist Head of Government Solutions bei TaxBit, einem Anbieter von Steuer- und Buchhaltungsdienstleistungen mit Schwerpunkt auf digitalen Vermögenswerten.
Das IRS klassifiziert Kryptowährungen als virtuelle Währungen, die für Steuerzwecke Eigentum sind. Diese Klassifizierung führt dazu, dass die Behörde Kryptowährungen in fast allen Fällen als Kapitalanlage behandelt. Kapitalvermögenssteuern sind einfach.
Dieser Artikel ist Teil der Steuerwoche von CoinDesk
Wenn Sie einen Vermögenswert gegen Fiat-Währung verkaufen oder gegen andere Waren oder Dienstleistungen eintauschen, reduzieren Sie den für diese Transaktion erhaltenen Betrag um den Betrag, den Sie für den Vermögenswert bezahlt haben. Der ursprüngliche Kaufpreis wird als Grundkosten bezeichnet.
Wenn die Einnahmen aus einer Krypto-Transaktion die Kosten übersteigen, haben Sie einen Kapitalgewinn. Wenn das Gegenteil der Fall ist, liegt ein Kapitalverlust vor.
Wenn Sie den Vermögenswert weniger als 12 Monate halten, wird er als kurzfristiger Kapitalgewinn behandelt; Wenn Sie den Vermögenswert länger als 12 Monate halten, wird er als langfristiger Kapitalgewinn behandelt.
Wie wird die Kostenbasis berechnet?
Eine häufige Frage, die sich bei einer Krypto-Transaktion stellt, unabhängig davon, ob es sich um einen einzelnen Vermögenswert oder mehrere Vermögenswerte handelt, lautet: „Wie berechne ich die Kostenbasis?“ Wenn Sie einen Vermögenswert verkaufen, müssen Sie aufgrund bestehender Steuervorschriften die Kostenbasis dieses bestimmten Vermögenswerts auf die erhaltenen Einkünfte anwenden, um Ihren Gewinn oder Verlust zu berechnen. Dies ist jedoch bei fungiblen Vermögenswerten wie Kryptowährungen nicht möglich, da ihnen für jede Einheit eine spezifische Kennung fehlt, die genau nachvollzieht, wann die Einheit gekauft und wann dieselbe Einheit verkauft wurde.
Im Oktober 2019 veröffentlichte das IRS auf seiner Website eine FAQ, in der erläutert wurde, wie man grundlegende Kostenberechnungen für Kryptowährungen angeht. In den FAQs 39, 40 und 41 geht es um die Kostenbasis von Kryptowährungen.
Das IRS verfolgt bei der Kostenbasis von Kryptowährungen einen ähnlichen Ansatz wie bei herkömmlichen Aktien und erlaubt zwei Methoden zur Berechnung der Kostenbasis bei der Veräußerung virtueller Währungen:
First in, first out (FIFO)
First In, First Out (FIFO) ist eine kostenbasierte Zuteilungsmethode, bei der die älteste Kryptoeinheit, die Sie besitzen, zuerst verkauft oder entsorgt wird.
Was sind die potenziellen Vorteile von FIFO?
FIFO ermöglicht derzeit ein universelles Asset-Pooling und ist daher einfacher anzuwenden als eine spezifische Identifizierung.
Die IRS-FAQs gehen nicht speziell auf die für FIFO erforderliche Methode ein, sodass ein Steuerzahler einen der beiden Ansätze verwenden kann: alle seine Konten konsolidieren oder separate FIFO-Berechnungen für jedes Portfolio oder Konto erstellen.
Sie können Ihre Optionen abwägen, aber wenn die Börse Ihnen ein 1099-Formular geschickt hat, wurde wahrscheinlich ein Pro-Börsen-Ansatz verwendet. Der gleiche Ansatz ist wahrscheinlich am einfachsten, wenn Sie Ihre persönlichen Steuerformulare ausfüllen, und könnte auch das Risiko einer Prüfung verringern, da Ihre Steuererklärung mit den Informationen übereinstimmt, die die Börse dem IRS zur Verfügung gestellt hat.
Diese neue Gesetzgebung wird wahrscheinlich zu IRS-Vorschriften führen, die die aktuellen Handlungsregeln widerspiegeln. Jede Krypto-Börse meldet die Produkte und die Verkaufsbasis auf ihrer eigenen Plattform. Der FIFO-Ansatz wird sich wahrscheinlich zu einer Pro-Börse-Basis weiterentwickeln, da dies die Informationen sind, die bereitgestellt werden.
Was sind die möglichen Nachteile von FIFO?
Obwohl FIFO möglicherweise einfacher anzuwenden ist, liefert es nicht immer das beste Steuerergebnis. Die älteren Einheiten, die Sie besitzen, haben möglicherweise eine niedrigere Kostenbasis, was zu höheren Kapitalgewinnen führen könnte.
Was ist eine spezifische Identifikation?
Durch eine spezifische Identifizierung kann ein Steuerzahler erkennen, welche Kryptoeinheiten in einer bestimmten Transaktion verkauft werden. Unter einer bestimmten ID kann ein Steuerzahler sich dafür entscheiden, zuerst die Vermögenswerte mit den höchsten Kosten zu veräußern, was eine größere Steueroptimierung ermöglicht. Der IRS stellt jedoch zusätzliche Anforderungen für die Verwendung dieser Methode.
Beachten Sie, dass die IRS-FAQ 40 ausdrücklich verlangt, dass ein Steuerzahler, der eine bestimmte ID verwendet, über „Aufzeichnungen mit Transaktionsinformationen für alle Einheiten einer bestimmten virtuellen Währung … verfügen muss, die auf einem einzigen Konto, in einer Brieftasche oder an einer einzigen Adresse geführt werden“.
Sie können die spezifische Identifizierung nicht mit einer Grundlage für Kosten und Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen aus verschiedenen Wallets oder Börsen verwenden. Sie können die spezifische ID nur für Transaktionen aus derselben Wallet oder Börse verwenden.
Um eine bestimmte ID verwenden zu können, müssen Sie außerdem über vollständige Datensätze verfügen, die Folgendes umfassen:
Datum und Uhrzeit des Erwerbs jeder Einheit
Grundkosten und Wert jeder Einheit beim Kauf
Datum und Uhrzeit des Verkaufs oder der Verschrottung jeder Einheit
Wert jeder Einheit beim Verkauf oder bei der Entsorgung
Welche potenziellen Vorteile bietet eine gezielte Identifizierung?
Während bei einigen Anbietern FIFO die Standardeinstellung sein mag, bietet eine spezifische Identifizierung dem Steuerzahler viele potenzielle Steuervorteile. Noch wichtiger ist, dass es Flexibilität bietet, die dazu beitragen kann, die Steuern sowohl für das laufende Jahr als auch langfristig zu senken.
Angenommen, der Kaufpreis Ihrer ältesten Einheiten einer bestimmten Kryptowährung ist viel niedriger als der der Einheiten, die Sie gerade gekauft haben. Wenn Sie FIFO auf den Verkauf dieser Einheiten anwenden würden, würden Sie wahrscheinlich einen Gewinn für Steuerzwecke ausweisen.
Umgekehrt können Sie bei Verwendung einer spezifischen Identifizierung auf Tauschbasis unabhängig vom Erwerbsdatum die Einheiten mit den höchsten Kosten auswählen und verkaufen, was den Gewinn schmälern oder sogar zu einem Verlust führen könnte.
Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mitwirkender verkauft BTC für 10,000 €. Sie können den Unterschied erkennen, wenn die Methoden FIFO und Spec ID auf die Transaktion angewendet werden:
Nach FIFO beträgt die Kostenbasis 3,000 € und führt zu einem Kapitalgewinn von 7,000 €.
Bei spezifischer Identifizierung und unter Verwendung des höchsten Werts, First Out (HIFO) pro Trade betragen die Grundkosten 12,000 € und führen zu einem Kapitalverlust von 2,000 €.
Was sind die möglichen Nachteile einer spezifischen Identifizierung?
Da eine spezifische Identifizierung möglich ist, kann das Versäumnis, die ordnungsgemäße Berechnung durchzuführen oder vollständige Aufzeichnungen zu führen, zu einer IRS-Prüfung führen, bei der Sie möglicherweise eine Neuberechnung mithilfe des FIFO durchführen müssen.
Wenn Sie planen, eine bestimmte ID zur Steueroptimierung zu verwenden, sollten Sie sicherstellen, dass derjenige, der die Steuerberechnung durchführt (Sie, Ihr Ersteller oder ein Softwareanbieter), eine bestimmte ID pro Konto oder pro Wallet verwendet.
Wie wähle ich eine bestimmte ID aus?
Im Gegensatz zu den Aktienvorschriften enthalten die häufig gestellten Fragen zu Kryptowährungen des IRS keine spezifischen Anweisungen dazu, wann oder wie eine bestimmte ID ausgewählt werden soll. Im Gegensatz zu Aktien erlauben einige Börsen nicht einmal die Wahl einer bestimmten ID innerhalb ihrer Plattform.
Wenn die Börse diese Auswahl nicht zulässt, müssen Sie sie manuell ausfüllen oder eine Krypto-Steuersoftware verwenden. TaxBit ermöglicht die ordnungsgemäße Verwendung einer spezifischen Identifizierung mithilfe eines Pro-Börsen-Ansatzes und der korrekten Identifizierung von Vermögenswerten, die zwischen Plattformen übertragen wurden.
(Kevin Ross/CoinDesk)