Erste Fahrt mit dem Mercedes EQE: Es ist das bisher beste Mercedes-Elektrofahrzeug

Erste Fahrt mit dem Mercedes EQE: Es ist das bisher beste Mercedes-Elektrofahrzeug

Wir haben den EQS, das Flaggschiff der vollelektrischen Luxuslimousine von Mercedes, zuvor getestet und waren von seinem überragenden Komfort, seiner hervorragenden Reichweite und seiner hochmodernen Technologie beeindruckt.

Jetzt möchte die berühmte deutsche Marke dieses Erlebnis in einem etwas leichteren, kleineren, agileren und erschwinglicheren Elektrofahrzeug, der Oberklasselimousine Mercedes EQE, nachbilden.

Wir sind kürzlich mit dem EQE in Deutschland gefahren und hier sind unsere ersten Eindrücke.

Technische Daten und Funktionen des Mercedes EQE

Zwei EQE-Modelle werden noch in diesem Jahr in den USA und Europa erhältlich sein: der EQE 350+ (RWD) und der EQE 500 4Matic (AWD).

Wir haben zwar noch keine genauen Informationen zu Preisen und Ausstattungsvarianten, aber einige Spezifikationen. Wie der EQS basiert auch der EQE auf der vollelektrischen EVA-Plattform von Mercedes. Beide Modelle verfügen über eine 90,6 kWh (nutzbare) Batterie mit 10 Modulen (im Vergleich zu 107,8 kWh und 12 Modulen beim EQS).

Für den EQE 350+ verwendet Mercedes einen einzelnen Motor zwischen den Hinterrädern, der 288 PS (212 kW), 391 lb-ft (530 Nm) Drehmoment und eine Beschleunigung von 0 auf 60 km/h in 0 Sekunden leistet.

Schrägansicht vom Heck des Mercedes EQE

(Bildnachweis: TechRadar/Myriam Joire)

Der EQE 500 4Matic verfügt über einen zweiten Motor zwischen den Vorderrädern für eine Gesamtleistung von 402 PS (300 kW, Drehmoment unbekannt), was zu einem Sprint von 0-60 mph (0-96 km/h) in 5,2 Sekunden führt. Die Reichweite beträgt für beide Modelle 660 km / 410 Meilen (WLTP) bzw. 350 Meilen (EPA-Schätzung).

Darüber hinaus wird 4 ein zweimotoriger AMG EQE 2023Matic+ mit dem gleichen 90,6-kWh-Akku und mehr als 617 PS (453 kW) und 701 lb-ft (950 Nm) Drehmoment erhältlich sein. Diese Version soll in weniger als 60 Sekunden auf 96 mph (3,5 km/h) beschleunigen können.

Beim Laden unterstützt der EQE DC-Schnellladen mit bis zu 170 kW (10-80 % in 32 Minuten) sowie Tier-2-AC-Laden mit bis zu 11 kW (XNUMX-phasig).

Der EQE ist serienmäßig mit einem zentralen 12,8-Zoll-OLED-Touchscreen, beheizten und belüfteten Sitzen, einem Panorama-Schiebedach und einem Burmester-Audiosystem ausgestattet.

Hinterradlenkung (bis zu 10 Grad), Luftfederung, Mercedes 56-Zoll-Hyperscreen, Head-up-Display, 360-Grad-Ansicht, Matrixscheinwerfer, Level-2-Fahrerassistent, Massagesitze, 4-Zonen-Klimaautomatik und Aromatherapie sind optional.

Nahaufnahme des EQE-Vorder- und Seitenrads

(Bildnachweis: TechRadar/Myriam Joire)

Mercedes EQE-Technologie

Es überrascht nicht, dass der EQE den Großteil der Technologie vom EQS erbt. Dazu gehören automatisches Parken, 360-Grad-Ansicht, LTE-Konnektivität, WLAN-Hotspot-Unterstützung, OTA-Software-Updates (über Funk), Phone-like-Key-Funktionalität, Fernsteuerung des Telefons über die „me Connect“-App, kabelgebundene und kabellose Apple-Funktionen. CarPlay und Android Auto, kabelloses Laden von Qi-Telefonen, Internet-Audio-Streaming und Sprachassistent „Hey Mercedes“.

Der EQE ist serienmäßig mit einem 12,8-Zoll-OLED-Touchscreen-Infotainment-Display und einem 12,3-Zoll-LCD-Bildschirm ausgestattet. Die Mercedes-Armaturenbrettabdeckung ist beim 56-Zoll-Hyperscreen wie beim EQS optional.

Es besteht aus drei separaten Bildschirmen, die auf eine riesige gebogene Glasscheibe geklebt sind: ein 12,3-Zoll-Instrumentenbildschirm für den Fahrer, ein 17,7-Zoll-Touchscreen in der Mitte und ein 12,3-Zoll-Touchscreen für den Beifahrer.

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Dashboard-Ansicht in voller Breite mit Hyperscreen

Auf dem Weg zum Hyperscreen... (Bildnachweis: TechRadar / Myriam Joire) Bild 2 von 2

Vollständige Ansicht des Dashboards ohne Hyperscreen

...oder nicht zu Hyperscreen? (Bildnachweis: TechRadar/Myriam Joire)

Hyperscreen ist zwar enorm beeindruckend, aber auch einigermaßen imposant. Tatsächlich bevorzugen wir die Standardkonfiguration mit dem 12,8-Zoll-OLED-Touchscreen-Infotainmentbildschirm, da dieser außer dem zusätzlichen Bildschirm für den Beifahrer keine Funktionalität aufgibt, die visuelle Unordnung reduziert und den Innenraum angenehmer macht.

Unabhängig davon, welche Anzeigeoption Sie wählen, erhalten Sie haptisches Feedback und AR-Navigation (Augmented Reality) von Mercedes.

Wie der EQS verfügt auch der EQE standardmäßig über eine vollständige Palette an Fahrerassistenz- und Sicherheitsfunktionen sowie ein optionales ADAS (Advanced Driver Assistance System) der Stufe 2, das dem Autopiloten von Tesla fast Konkurrenz macht.

Das Burmester-Audiosystem klingt köstlich und das Sinneserlebnis wird durch Hunderte von LEDs, die für eine anpassbare und interaktive Innenraumbeleuchtung sorgen, noch verstärkt.

Mercedes EQE-Design

Auf den ersten Blick ist es schwierig, EQE von EQS zu unterscheiden. Beide haben die gleichen seltsamen Außenproportionen und die eiförmige Frontpartie, oder das, was Mercedes sein „One-Arch“-Design nennt.

Dennoch sieht der EQE in mancher Hinsicht besser aus als sein großer Bruder. Die Motorhaube ist weniger geneigt, das Greenhouse kompakter und das Heck kürzer. Insgesamt ist der EQE 10,4 Zoll (26,4 cm) kleiner, sein Radstand ist jedoch nur 3,6 Zoll (9,1 cm) kürzer.

Im Vergleich zu seinem Cousin mit Verbrennungsmotor (ICE), der E-Klasse, ist der EQE innen 3 Zoll länger und bietet 1 Zoll mehr Schulterfreiheit. Anstatt wie beim EQS eine Luke (Heckklappe) zu verwenden, verfügt der Kofferraum (Trunk) des EQE über einen serienmäßigen Kofferraumdeckel unter einer festen Heckscheibe.

Laut Mercedes verbessert sich dadurch die Kopffreiheit im Fond, da keine Heckklappenscharniere vorhanden sind, die Platz über den Fondpassagieren beanspruchen.

Rückansicht des EQE mit geöffnetem LKW-Deckel

(Bildnachweis: TechRadar/Myriam Joire)

Während einige EQE-Ausstattungsvarianten über die gleichen bündigen elektrischen Schiebetürgriffe wie der EQS verfügen, verfügen andere Ausstattungsvarianten stattdessen über traditionelle Türgriffe.

Wie die meisten Elektrofahrzeuge ist der EQE innen äußerst geräumig, mit zahlreichen Staufächern und einem Laderaum von 430 Litern (15,1 cu ft) bei umgeklappten Rücksitzen. Wie sein großer Bruder hat der EQE keinen Kofferraum (vorderer Kofferraum), tatsächlich lässt sich die Motorhaube nicht einmal öffnen.

Der Innenraum des EQE ist gegenüber dem EQS nahezu unverändert. Es ist gleichermaßen opulent und raffiniert, und uns gefällt besonders der weiß-blaue Innenraum (mit Kupferakzenten) im grauen EQE 350+ Edition One, den wir gefahren sind.

Der „Chefkuss“ ist gut! Weniger begeistert sind wir hingegen von der hohen Motorhaube des EQE, die der des EQS ähnelt. Es schränkt die Sicht nach vorne ein und fühlt sich klaustrophobisch an.

Schräger Blick in die Kabine aus dem Beifahrerfenster

(Bildnachweis: TechRadar/Myriam Joire)

Fahreindrücke Mercedes EQE

Wir fuhren einen grauen EQE 350+ Edition One mit 21-Zoll-Rädern, einem 12,8-Zoll-Zentral-OLED-Touchscreen und AMG Line-Lenkrad sowie einen blauen EQE 500 4Matic mit 20-Zoll-Rädern und dem „Hyperscreen“.

Beide Wagen waren mit Hinterradlenkung und Luftfederung ausgestattet. Unsere Route führte uns über nasse Bergstraßen, uneingeschränkten Autobahn- und Stadtverkehr, wobei wir auf die unterschiedlichsten Straßenverhältnisse trafen.

Mit 2358 lbs. (5200 kg) ist der EQE etwa 181 lbs. (400 kg) leichter als der EQS, und der Unterschied ist spürbar. Der EQE geht spürbar athletischer und verspielter in Kurven.

Wie der EQS bietet der EQE vier Regenerationsstufen – niedrig, mittel, hoch und automatisch – einstellbar über Paddel am Lenkrad. Wir haben die Regenerationseinstellungen größtenteils hoch gehalten und den Fahrmodus auf Sport (Berg, Autobahn) oder Komfort (Stadt, Autobahn) eingestellt.

Nahaufnahme des EQE-Logos vor dem Seitenspiegel

(Bildnachweis: TechRadar/Myriam Joire)

Überraschenderweise gelingt es dem EQE besser als dem EQS, Rekuperation und hydraulisches Bremsen zu kombinieren. Während der EQE 500 4Matic auf Anhieb deutlich druckvoller ist, scheint der EQE 350+ keine zusätzliche Sekunde zu brauchen, um 60 Meilen pro Stunde zu erreichen.

Mit anderen Worten: Die Beschleunigung ist lebendig und zufriedenstellend. Wie bei den meisten Autos heutzutage ist die EQE-Lenkung nicht besonders kommunikativ, aber der Sportmodus sorgt für etwas Straffung (entlang der Dämpfer).

In typischer Mercedes-Manier ist das Fahrverhalten des EQE hervorragend. Der Komfortmodus ist äußerst gut abgestimmt und macht den EQE zusammen mit der ruhigen Kabine ideal für Langstreckenfahrten.

Insgesamt hat uns das Fahren des EQE mehr Spaß gemacht als das Fahren des EQS, insbesondere was das Handling und das Bremsen angeht. Der EQE bietet einfach ein ansprechenderes Erlebnis und beweist einmal mehr, dass leichter und kleiner immer besser ist.

Wenn man bedenkt, wie gut der EQE bereits sortiert ist, können wir es kaum erwarten, die AMG-Version zu fahren. Im Moment ist jedoch klar, dass der EQE das bisher beste Elektroauto von Mercedes und eines der besten rein elektrischen Autos ist, die dieses Jahr auf den Markt kamen.