Purple Firewalla Rezension | technologisches Radar

Purple Firewalla Rezension | technologisches Radar

Zwei-Minuten-Rückblick

Es dauerte einige Wochen, bis die Pandemie das Arbeiten von zu Hause aus zur Notwendigkeit machte. Dieser schnelle Übergang führte dazu, dass viele technische Details zunächst ungeprüft blieben. Dazu gehört unsere Anfälligkeit für Hacker, eine Bedrohung, die mit zunehmender Anzahl vernetzter Geräte nur noch schlimmer wird. Eine Firewall ist die erste Schutzlinie, die ein Hacker sieht, wenn er in ein Netzwerk eindringt, und dient in erster Linie der Abschreckung.

Die Reise von Firewalla begann mit einer Crowdfunding-Kampagne, um in möglichst vielen Haushalten Firewalls zu installieren. Ihre neueste Hardware, Purple, ist ein tragbares Gerät mit einem leistungsstarken Multi-Core-Prozessor und einer Software, die die Steuerung des Heimnetzwerks ermöglicht. Dank zwei WLAN-Schnittstellen und geringem Stromverbrauch ist das kompakte Gerät auch mobil einsetzbar.

Preis und Verfügbarkeit

Das Purple ist für begrenzte Zeit zum reduzierten Preis von 319 € im Einzelhandel erhältlich und hat einen UVP von 369 €. Firewalla bietet auch andere Modelle an, die gut zum Budget seiner Kunden passen. Die Einstiegsversion kostet 139 Euro, während die höherwertige Firewalla Gold 478 Euro kostet.

Unverpackt

(Bildnachweis: Zukunft)

Lila Firewall: Design

Firewallas Purple wird mit hochwertigen Materialien geliefert und enthält alles, was Sie brauchen, um Ihr Gerät in wenigen Minuten betriebsbereit zu machen. Ein 15-W-Typ-C-Netzteil, ein passendes Netzkabel und ein flaches Ethernet-Kabel sind im Lieferumfang enthalten. Die violette Kunststoff-Firewall befindet sich über dem Zubehör und ist das Erste, was Sie sehen, wenn Sie die Verpackung öffnen. Anstelle einer gedruckten Bedienungsanleitung wird eine Karte mit einem Internetlink zum Online-Handbuch bereitgestellt.

Hintere Anschlüsse

(Bildnachweis: Zukunft)

Die Firewall selbst ist klein und passt in Ihre Gesäßtasche. Die 3 cm x 6 cm x 9 cm große Box wiegt 110 g. Alle Anschlüsse befinden sich auf einer Seite und umfassen zwei 1G-Ethernet-Ports, einen ungenutzten USB-Typ-A-Port und den USB-Typ-C-Port für die Stromversorgung. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich eine Micro-SD-Buchse und ein über ein Loch zugänglicher Reset-Knopf. Die violette Box ist sehr leicht und verfügt über vier Gummifüße. Zwei LEDs auf jeder Seite der Box geben jederzeit Auskunft über den Status.

Vorderseite des Geräts

(Bildnachweis: Zukunft)

Die Hardware basiert auf einem 922-GHz-Sechskern-Amlogic-1,9X-Prozessor. Vier Cortex-A53- und zwei Cortex-A73-Architekturen bieten eine etwas bessere Leistung als ein Raspberry Pi 4. Der Purple unterstützt außerdem 2 GB DDR4-RAM und verfügt über 16 GB eMMC-Speicher. Die Speicherchips und der Prozessor werden durch einen kleinen Lüfter gekühlt, der auf einem Kühlkörper montiert ist. Lüftungsschlitze an der Seite sorgen für eine ordnungsgemäße Luftzirkulation im System und regulieren die Temperatur, um eine CPU-Drosselung zu verhindern.

Die Firewall verfügt über ein 2x2-WLAN-Radio, das den 802.11ac-Standard mit einer maximalen Geschwindigkeit von 867 Mbit/s unterstützt. Für die Erstkonfiguration der Software wird eine integrierte Bluetooth 5.0-Schnittstelle verwendet. Zwei interne PCB-Antennen bieten eine Reichweite von einigen Metern und sind beispielsweise praktisch für die Verwendung der Firewall in einem Café. Schließlich ist ein Paar 1G-Ethernet-Schnittstellen enthalten, die eine Verbindung zum WAN und LAN herstellen, wobei das WAN die ISP-Verbindung darstellt, während das LAN das Heimnetzwerk darstellt.

QR-Code

(Bildnachweis: Zukunft)

Lila Firewall – im Einsatz

Die Purple Firewall-Konfiguration basiert auf der mobilen Firewalla-App, die für die Apple- und Android-Ökosysteme existiert. Nach dem Download wählt der Nutzer zunächst den verwendeten Produkttyp aus und durchläuft einen Matching-Prozess. Die App sucht dann über Bluetooth nach der Firewall und validiert das Gerät mithilfe eines QR-Codes auf der Rückseite des Geräts. Der gesamte Vorgang dauert in der Regel nicht länger als fünf Minuten.

Die Firewall kann als Router oder als Bridge fungieren. Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Firewall-Einheit die IP-Adresse und andere Netzwerkinformationen sendet, wenn es sich um einen Router handelt. Eine Bridge hingegen leitet Netzwerkanfragen an einen separaten Router weiter. Die violette Box als Router ermöglicht mehr Kontrolle über ein Netzwerk. Dies ist der empfohlene Modus, die Einrichtung ist jedoch tendenziell komplizierter.

Firewall-Anwendung

(Bildnachweis: Zukunft)

Das Laufwerk protokolliert jederzeit Ereignisse und Statistiken über die Daten, die es durchlaufen. Diese werden im Dashboard als Diagramme und anklickbare Elemente angezeigt. Wenn Sie beispielsweise den Abschnitt aktivieren, der die Anzahl der verbundenen Geräte darstellt, wird eine Seite mit Hostnamen und zugewiesenen IP-Adressen geöffnet. Anschließend können Gruppen erstellt werden, die Hosts enthalten, die zu einer bestimmten Kategorie gehören.

Das Besondere an der Purple Firewall ist die einfache Anzeige, Aktivierung und Anpassung von Funktionen. Drücken Sie einfach ein paar Tasten, um den integrierten Werbeblocker zu aktivieren. Ein weiteres gutes Beispiel ist das Testen auf offene Ports, die Hackern einen Zugang zum Netzwerk ermöglichen könnten. Auch hier wird durch einmaliges Drücken geprüft, ob offene Ports vorhanden sind. Weitere nützliche Funktionen, die in die violette Box von Firewalla integriert sind, sind VPN-Client und -Server, DNS über HTTPS und Familienfilter.

Wettbewerb

Kompakte Firewalls für den Heimgebrauch werden dank der günstigen Prozessoren, die typischerweise in Android-TV-Boxen zu finden sind, immer schneller und günstiger. Diese Prozessoren bieten eine Reihe von Hochgeschwindigkeitsschnittstellen, darunter mehrere Gigabit-Ethernet-Ports. Sie führen auch Firewall-Software aus, die in einem Open-Source-Format verfügbar ist. Ein Hersteller muss lediglich alle Komponenten integrieren und gleichzeitig eine gute Benutzeroberfläche bereitstellen.

WatchGuard produziert seit über zwei Jahrzehnten Firewall-Appliances. Sein Einstiegsgerät, die Firebox T15, bietet eine ähnliche Funktionalität wie die Purple Box, allerdings für etwa den doppelten Preis. Der mitgelieferte 32-Bit-Prozessor ist weniger leistungsstark als der 922X von Firewalla, zudem fehlen Ressourcen wie RAM und Flash-Speicher. Schließlich fehlen dem T15 bekannte Funktionen wie ein Werbeblocker oder ein sozialer Urlaub.

Zyxel Communications stellt professionelle Netzwerkausrüstung her. Die USG Flex 100 ist eine Firewall, die einen grundlegenden Schutz vor Online-Angriffen bietet. Der Flex 100 kostet ungefähr den gleichen Preis wie der Purple von Firewalla und bietet mehr Ethernet-Ports. Aber wie bei der Firebox T15 übernimmt der moderne Sechs-Kern-Prozessor des Purple den Dual-Core-Prozessor des Flex 100. Auch der Zyxel Firewall fehlt eine Wi-Fi-Schnittstelle und sie ist viel größer.

endgültiges Urteil

Die lila Firewall von Firewalla erobert die Welt, indem sie das Internet sicherer macht. Lassen Sie sich nicht von seiner geringen Größe täuschen, es verfügt über viele Funktionen, die normalerweise in teureren Geräten zu finden sind. Der leistungsstarke Prozessor ist der Star der Show. Mit mehreren Netzwerkschnittstellen wie Wi-Fi und Bluetooth können viele Anwendungsfälle in der Software erstellt werden, ohne sich Gedanken über die Rechenleistung machen zu müssen. Dies wird in der mobilen App deutlich umgesetzt, die Funktionen wie DNS über HTTPS und Werbeblocker enthält.

Der Preis ist für die bereitgestellte Hardware etwas hoch, wir sollten aber auch Purple Firewall als langfristig unterstützte Software in Betracht ziehen. Der Grad des Firewall-Schutzes hängt von der Fähigkeit von Firewalla ab, Hackern immer einen Schritt voraus zu sein. Es gab viele Fälle, in denen zentralisierte Dienste von böswilligen Akteuren angegriffen wurden, was zu einem Denial-of-Service führte. Sollte dies bei Firewalla passieren, könnte dies zu einem Schutzverlust für alle Ihre Clients führen.